Natürlich dürfen auch die Rotorblätter nicht ab Stange sein. Denn das Original hat ja einen Konsuwinkel (V-Form) und geschränkte Blätter.
Aus meiner F3B-Vergangenheit kenne ich mich recht gut mit Profilen, Auftriebs- und Widerstandswerten aus und begann zu rechnen.
Zuerst gilt es, das Original zu untersuchen. Hier holten die Mitarbeiter der Wartungsabteilung der Heliswiss eigens für mich ein neues Blatt aus dem Lager.
Das Profil wollte ich mir jedoch nicht antun. Da gibt es nach 50 Jahren bessere Varianten. Abhängig von dem von mir gewählten Profil war dann auch die Schränkung nur bis 6 Grad und nicht wie beim Original bis 8 Grad möglich.
Ansonsten stimmt das Blatt genau mit dem Original überein.
Ich hatte die Gelegenheit, einzelne ausgemusterte Bauteile wie der Rotorkopf oder ein Blattteil ganz günstig zu erwerben. Da war das Ausmessen beim Zeichnen etwas bequemer.
Leider vergisst man bei den Besuchen bei den Originalen immer wieder, wichtige Masse mit aufzunehmen. Das merkt man dann erst zu Hause am PC, wenn man versucht, das ganze neu aufzubauen.
Die Positive wurden aus Blockmaterial mit einer hohen Dichte von 1.22 gefräst. Das Material ist zwar sündhaft teuer, kann jedoch ohne Lackierung auf hochglanz poliert und dann abgeformt werden.
Nach einige Stunden fräsen erkennt man schon mal, was da entstehen soll.
34 Stunden fräsen. … und dann noch einige Stunden polieren. Dann sind die Positive bereit für’s Abformen.
Die Negative sind konventionell mit Deckharz, Glas und einer Quarzsandhinterfüllung aufgebaut.
Die Zugkraft wird durch Kohlefaserrowings aufgenommen. Diese werden am Blattende über die Form hinausgeführt und mit Federn während des Aushärtens gespannt. Die Kohleaussenhaut ist diagonal angeordnet um die Torsionskräfte aufzunehmen.
Die Blätter wurden an der Technischen Hochschule Luzern getestet. Dabei musste die Krafteinleitung optimiert werden. Die 8mm Schrauben wurden ab 1’000kg Zugkraft verbogen.
Eine Hülse, die die beiden Einleitungspunkte (Alu-Teile) verbindet, verhalf dann Abhilfe und zu einer Festigkeit von 1’800kg. (18’000N) Da dies bereits der 5-6 fachen Belastung entspricht, die zu erwarten war, habe ich auf weitere Optimierungen verzichtet.
Die Blätter sind nun knapp je über 1kg.